RoboCup World Championship 2025 - Salvador, Brazil

Unser Team

Für die Reise nach Brasilien bestand unser Team aus sieben Mitgliedern: zwei PromotionsstudentInnen (Heinrich Mellmann, Magdalena Yordanova), vier Studierenden (Anastasia Prisacaru, Zhuo Liu, Anton Gerstenhöfer, Stella Schlotter) und einem langjährigen Teammitglied und Alumnus (Philipp Strobel).



Programm- und Zeitplan


Die RoboCup-Weltmeisterschaft besteht aus zwei Teilen: einem Turnier und einem wissenschaftlichen Symposium. Danach setzen die Teammitglieder die Reise individuell fort. Erfahrungsgemäß bleiben viele Teams vor Ort, was Gelegenheit bietet, mit anderen Studenten und Wissenschaftlern außerhalb des offiziellen Programms in Kontakt zu treten und für gemeinsamen kulturellen Austausch.

Hier finden Sie den Zeitplan für unsere Reise:

  • 12.07 – 14.07: Anreise und Vorbereitung
  • 15.07 – 16.07: Setup-Tage
  • 17.07 – 20.07: Wettbewerbstage
  • 21.07: Symposium
  • 22.07 – 05.08: Individuelles Programm und Rückreise


Anreise und Vorbereitung

Wir haben insgesamt zehn Roboter sorgfältig in Koffern verpackt und gemeinsam die Reise über Paris nach Salvador angetreten. Die gesamte Reise hat rund 20 Stunden gedauert.

Die Meisterschaft fand im Centro de Convenções Salvador statt, einem modernen Messezentrum direkt an der Atlantikküste im Südwesten der Stadt. Unser Hotel lag in der Nähe, sodass wir den Veranstaltungsort jeden Morgen in nur etwa fünf Minuten zu Fuß erreichen konnten.

In den ersten zwei Tagen nach unserer Ankunft hatten wir Zeit, um uns auf die Meisterschaft einzustellen, uns abzusprechen und die letzten Vorbereitungen zu treffen sowie uns an die fünfstündige Zeitverschiebung und das Klima zu gewöhnen.


Setup-Tage

In den zwei Setup-Tagen war der Zutritt ausschließlich den teilnehmenden Teams vorbehalten. In dieser Zeit haben wir unsere Roboter ausgepackt, den Teamarbeitsplatz eingerichtet und umfangreiche Funktionstests durchgeführt, um die Roboter optimal für die kommenden Spiele zu kalibrieren und vorzubereiten. Zudem fand eine feierliche Eröffnungsveranstaltung mit traditioneller Musik, Tanz und farbenfrohen Kostümen aus Bahia statt. Besonders eindrucksvoll war der Auftritt der Baianas in ihren typischen breiten, bunt verzierten Kleidern.

Während der Setup-Tage haben wir zudem das Kamerasystem aufgebaut. Die 5 Kamerasysteme (eins an jedem Feld) wurden während der gesamten Meisterschaft zur Aufzeichnung aller Spiele unserer Liga eingesetzt. Dieses System wird in unserem Team entwickelt. Für 2025 hat Stella Schlotter das System stark modernisiert und während der Meisterschaft betreut. Die aufgenommenen Videos stellen wir auf unserem Server anderen Teams öffentlich zur Verfügung.


Wettbewerbstage

Am Donnerstag, dem 17. Juli, begann die eigentliche Meisterschaft und ab diesem Tag war der Zugang auch für Besucherinnen geöffnet. Die Hallen füllten sich schnell – insgesamt kamen rund 60.000 Besucherinnen und Besucher.

Unser Team spielte an jedem Wettkampftag mehrere Spiele und stellte zusätzlich, wie im RoboCup üblich, Schiedsrichterinnen für andere Spiele zur Verfügung. Zwischen den Spielen fanden Meetings, Demonstrationen und optionale technische Challenges statt, die weiteren Raum für Austausch und Zusammenarbeit boten.

Spielergebnisse und Einsätze:

17.07 – Wettbewerbstag 1
  • Nao Devils: 0 : 0 (unentschieden)
  • Dutch Nao Team: 4 : 0 (gewonnen)
  • WisTex: 0 : 5 (verloren)
  • Schiedsrichter-Einsätze bei zwei Spielen
18.07 – Wettbewerbstag 2
  • HTWK: 0 : 1 (knapp verloren)
  • rUNSWift: 1 : 0 (gewonnen)
  • Schiedsrichter-Einsätze bei vier Spielen
19.07 – Wettbewerbstag 3
  • RedBackBots: 1 : 0 (gewonnen)
  • Viertelfinale gegen SPQR: 1 : 2 (sehr knapp verloren)
20.07 – Wettbewerbstag 4 (Finale)
  • Friendly Match gegen Nao Devils
  • Schiedsrichtereinsatz beim Spiel um Platz drei


Insgesamt haben unsere Roboter während der Meisterschaft acht Spiele gespielt, darunter am letzten Tag unser traditionelles Freundschaftsspiel gegen unser befreundetes Team Nao Devils von der TU Dortmund. Von den sieben eigentlichen Meisterschaftsspielen konnten wir drei gewinnen, eines endete unentschieden und drei gingen verloren. Im Viertelfinale haben unsere Roboter sehr knapp gegen das italienische Team SPQR verloren – das entscheidende Tor fiel 20 Sekunden vor dem Schlusspfiff.

Darüber hinaus haben wir uns aktiv an der Organisation des Turniers beteiligt. Mitglieder unseres Teams übernahmen insgesamt sieben Einsätze als Schiedsrichter. Zudem wurden zwei Teammitglieder (Stella Alice Schlotter und Heinrich Mellmann) in das Organisations- und das Technical Committee der gesamten Liga gewählt – damit können wir aktiv mitgestalten, wie sich die Liga in den kommenden Jahren weiterentwickelt.


Symposium

Der letzte Tag war dem wissenschaftlichen Austausch gewidmet. Beim RoboCup-Symposium präsentierte unser Teamleiter, Heinrich Mellmann, ein Poster zu einem neuen Verfahren zur intelligenten Entscheidungsfindung für die Roboter. Es ergaben sich auch zahlreiche anregende Gespräche mit anderen Teams und Forschergruppen. Das Symposium bildete einen gelungenen Abschluss der intensiven Woche – eine Gelegenheit, über die Erfahrungen zu reflektieren, neue Ideen zu sammeln und sich bis zum nächsten Jahr voneinander zu verabschieden.


Individuelles Programm und Eindrücke aus Salvador

Nach dem Symposium nutzte das Team die verbleibende Zeit, um Salvador und die umliegenden Regionen individuell zu erkunden. Die Stadt, eine der kulturell vielfältigsten in Brasilien und die erste Hauptstadt des Landes, beeindruckt durch ihre lebendige Mischung aus afrikanischen, portugiesischen und indigenen Einflüssen. In der Umgebung des Kongresszentrums konnten wir das Viertel kennenlernen, lokale Restaurants besuchen und traditionelle Gerichte wie Moqueca und Feijoada probieren. Alle Teammitglieder genossen diese Tage auf ihre eigene Weise: Einige verbrachten Zeit in der Natur, andere tauchten tiefer in die lokale Kultur ein, und manche lernten sogar erste portugiesische Ausdrücke, um sich besser mit den Menschen vor Ort austauschen zu können.

Die Rückreise erfolgte gestaffelt. Ein Teil des Teams flog nach einer weiteren Woche zurück nach Deutschland, während zwei Mitglieder zwei Wochen länger in Brasilien blieben, bevor sie die Heimreise antraten.


Abschluss und Dank

Zum Abschluss möchten wir unseren herzlichen Dank dem DAAD-Gruppenprogramm der HU, dem Lehrstuhl für Adaptive Systeme und vor allem Frau Prof. Dr. Verena Hafner sowie Humboldt Innovation aussprechen. Ihre Unterstützung hat wesentlich dazu beigetragen, diese Reise zu ermöglichen! Damit konnten wir uns vollständig auf die Weltmeisterschaft konzentrieren, unser Team und unsere Universität international vertreten und zugleich eine neue Kultur kennenlernen. Jedes einzelne Teammitglied hat dabei wertvolle praktische und persönliche Erfahrungen gesammelt. Die Eindrücke und Gespräche während dieser Meisterschaft haben uns als Team gestärkt und geben uns viel Motivation für die nächste Weltmeisterschaft.

Wir freuen uns schon auf die RoboCup-Weltmeisterschaft 2026
in Incheon, Südkorea!